Foto: Lisa Rems
Der Bildhauer Sepp Rems ist kein Mann vieler Worte, doch wenn seine Werke sprechen könnten, würden sie Bände mit Geschichten füllen.
Obwohl er allen möglichen Materialien wie Holz, Stein, Ton, Metall usw. etwas abgewinnen kann, bleibt Holz sein bevorzugtes Material für seine künstlerischen Prozesse.
Die Inspirationen für seine "Kompositionen“ holt er sich aus der Natur. Sepp verwendet gerne eine Technik, die spielerisch und verspielt anmutet, gleichzeitig mit höchster Konzentration und feinsten Nuancierungen wirkt. Ein Balanceakt.
Äste und Zweige werden in Fragmente zerteilt, anschließend werden die Teile mit einer Stecktechnik zu einer abstrakten oder gegenständlichen Komposition zusammengefügt.
Teilweise lassen sich manche Objekte durch Drehen bzw. Umstecken verändern.
Früher hat der Künstler erst viele Skizzen gezeichnet und danach zu arbeiten begonnen. Heute lässt er sich im Prozess vor allem durch Intuition und Inspiration führen.
Sepp Rems: "Viel spannender ist es, das zu materialisieren, was noch nicht im Gedanken fertig existiert." - "Es kommt wie es kommt."
"Die Objekte beginnen zu wachsen wie eine Pflanze, die sich ständig erneuert und zur Sonne hinstrebt.“
Er beobachtet und erkennt die bereits vollständig vorhandene, perfekte Form im ausgewählten Material. Diese unterstreicht er, hebt sie hervor, bettet seine Ideen ein, ohne dass diese aufgezwungen wirken. Darin spiegelt sich sein inniger Wunsch, in und mit der Natur eine Lebensform des Respektierens und Tolerierens zu finden.
So tragen seine Skulpturen die Bäume und ihre ursprüngliche Natur weiterhin in sich.
Seine Objekte fordern den Betrachter zum genauen Hinschauen heraus. Kein Objekt kann auf den ersten Blick erfasst werden, oft verbirgt sich das Wesentliche im Detail.
Text: Elfriede Rems